Professionelle Innenwanddämmung mit ausgereiften Dämmsystemen
Das Dämmen von Innenwänden kann unterschiedliche Ursachen haben. Fassadeninnenwände werden meist gegen Wärmeverlust gedämmt, zu Treppenhäusern, Garagen usw. abtrennende Innenwände des Wohnbereichs werden oft zugunsten eines besseren Schallschutzes gedämmt. Natürlich können für sämtliche Innenwände Schall- und Wärmeschutzmaßnahmen gleichermaßen ausschlaggebend sein. Hier bietet der Baustoffhandel seit einigen Jahren verschiedene ausgereifte Dämmsysteme an. Dazu gehört das Dämmen mit Mineraldämmplatten sowie das Isolieren mit Verbunddämmplatten.
Mineraldämmplatten oder Verbunddämmsysteme
Verbunddämmplatten sind Gipskartonplatten, die mit einer Dämmschicht und je nach Ausführung sogar mit einer Dampfsperre versehen sind. Mineraldämmplatten hingegen bestehen aus Mineralbaustoffen wie offenporigem Gasbeton. Immer beliebter werden Kalziumsilikat-Dämmplatten, die neben den herkömmlichen Dämmeigenschaften über eine besonders gute Raumklimaregulierung verfügen. Der hier als Kleber verwendete Leichtmörtel bildet die Dampfsperre. Allen guten Dammplatten ist gemeinsam, dass sie mindestens eine Stärke von 5 cm aufweisen müssen, um ihre Dämmanforderungen effizient zu erfüllen. Optimale Dämmplatten besitzen sogar eine Dämmung von wenigstens 6 cm.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum optimalen Dämmen einer Innenwand
- Dämmplatten
- Plattenkleber oder Leichtmörtel
- spezielle Dübel und Schrauben
- Fugenmasse
- zusätzlicher Leichtmörtel zum Verputzen
- ggf. Elektroinstallationsmaterial
- Bohrmaschine
- Steinbohrer
- Kreislochbohrer
- feinzahnige Säge wie Fuchsschwanz
- Meterstab
- Richt- oder Schlagschnur
- Rührwerkzeug zum Mörtelmischen
- Traufel
- Zahntraufel, 10 mm
- Schleifbrett oder Schleifklotz
- ggf. Elektrikerwerkzeug
1. Vorbereitung
Die zu dämmende Wand muss absolut trocken sein. Andernfalls kann das Dämmen trotz einer Dampfsperre schnell zu Schimmelbildung führen. Des Weiteren muss der Untergrund sauber sein. Außerdem müssen Sie die Richtschnur horizontal und vertikal spannen, um später beim Anbringen der Dämmplatten im Lot und in der Flucht zu sein.
2. Dämmplatten an die Wand kleben
a) Mineraldämmplatten wie Kalziumsilikat-Dämmplatten
Bei Mineraldämmplatten beginnen Sie mit der untersten Plattenreihe. Mit der Zahntraufel bringen Sie den Leichtmörtel ausschließlich auf die zu verklebende Rückseite der Dämmplatten auf. Die Stirnseiten werden nicht verklebt. Die Höhe der Traufelstege sollte um die 8 mm betragen.
Nun massieren Sie die Platten buchstäblich an die Wand. Diese kreiselnden Bewegungen sind notwendig, dass die speziellen Kleber und Leichtmörtel eine gute Verbindung mit dem Untergrund eingehen. Ab der nächsten Reihe werden die Platten mit einem Versatz von mindestens 15 cm angeklebt.
Handelt es sich beim Untergrund um einen sandenden Putz, müssen die Platten zusätzlich mit speziellen Dübeln verschraubt werden. Die Dübel werden nach dem Festkleben der Dämmplatten an die Wand gesetzt. Elektroinstallationsöffnungen werden mit der Lochkreissäge der Bohrmaschine geschnitten.
b) Verbunddämmplatten
Bei den Verbunddämmplatten gibt es keine allgemeingültigen Beschreibungsmöglichkeiten, da viele verschiedene Dämmplatten unterschiedlicher Hersteller auf dem Markt sind. Dabei müssen Sie sich also an die Vorgaben der Hersteller halten.
Wichtig ist nur, dass Sie sich für ein Plattensystem entscheiden, das eine Dampfsperre im Kleber oder als weiterer Verbundstoff enthalten ist. Ansonsten ist das Verkleben der Verbunddämmplatten dem der Mineralstoffplatten sehr ähnlich. Auch hier verwenden Sie für Steckdosenöffnungen den Kreislochbohrer.
3. Verfugen und Verputzen
a) Mineraldämmplatten
Die Mineraldämmplatten werden nicht verfugt. Sie können Sie schleifen und anschließend zum Beispiel fliesen. Beachten Sie aber unbedingt die Trageeigenschaften der Platten. Gegebenenfalls müssen Sie Lastdübel, wie bereits zuvor erwähnt, montieren. Sie können dies Mineraldämmplattenwände aber auch mit zusätzlichem Leichtmörtel verputzen und anschließend streichen oder tapezieren.
b) Verbunddämmplatten
Die Verbunddämmplatten werden wie herkömmliche Gipsplatten verfugt. Gehen Sie beim Verfugen genauso vor, wie bei herkömmlichen Gipskartonwänden. Auch hier müssen Sie unbedingt die Belastungsgrenzen beachten.
Dämmen Sie keinesfalls nasse oder feuchte Wände, eben weil sie nass sind. Sie beheben die Ursache nicht, bieten aber gefährlichem Schimmel einen besseren Nährboden.
Beachten Sie beim Kauf von Baustoffen und Materialien die DIN-EN-Normung (die der deutschen Industrienorm folgende EU-Industrienorm) und die gesetzlichen Baubestimmungen. Dies gilt ganz besonders in Bezug auf Brandklassen.