Die Verwendung von Kupferrohren
Kupferrohre können weder in ihren Dimensionierungen beliebig verwendet werden, noch nach beliebiger Installation. Kupferrohre können Sie löten, schweißen und kleben. Beim Löten können Sie zwischen dem Hart- und Weichlöten der Kupferrohre unterscheiden. Dabei lässt sich das Hartlöten der Kupferrohre nochmals in das Hochtemperaturlöten (HTL) aufteilen.
Einsatzgebiete für Kupferrohre
Es stehen also verschiedene Verbindungstechniken zur Auswahl. Dazu kommt, dass Kupfer gegenüber zahlreichen Stoffen (und abhängig von der korrekten Installation und Wartung) enorm widerstandsfähig ist. Daraus ergibt sich ein großes Einsatzspektrum für Kupferrohre:
- Wasserleitungen (Heizung, Brauchwasser, Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser usw.)
- Ölleitungen (hydraulisch)
- Luftleitungen (pneumatisch)
- Gasleitungen (Kältetechnik, Energieversorgung)
Unabhängig davon, für welchen Einsatz nun Kupferrohre gebraucht werden, gelten die strengen Vorschriften des DVGWs (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches). Die sich auch in den DIN und DIN EN Normen niederschlagen.
Vorschriften für Kupferrohre als Gasleitungen
So sind nicht nur für Wasser-, sondern auch für Gasleitungen bereits die Dimensionen der Kupferrohre vorgeschrieben. Achtung: 2010 wurden diese Dimensionierungen im Verlauf der EU weiten Harmonisierung angepasst. Seit 2013 wird das neue Regelwerk GW 392:2009 auch von den Herstellern von Kupferrohren umgesetzt.
Daneben gelten konkrete Vorschriften für die Durchführung durch Decken und Wände oder/und durch brennbare Materialien. Insbesondere sind hierbei auch die Brandschutzregeln und Hinweise zu den Rettungswegen zu beachten.
Allgemein gelten die Vorschriften der DIN EN 1057 für Trinkwasser- und Gasleitungen, darüber hinaus das Regelwerk DVGW Arbeitsblatt GW 392. Dazu kommen dann noch die Prüfanforderungen nach RAL (RAL RG 641). Erlaubte bzw. freigegebene Rohre für die Gasleitung sind mit entsprechenden CE-Prüfzeichen ausgestattet. Außerdem gelten noch verschiedene Regelwerke speziell für Gasleitungen: TRGI (DVGW G 600) für Erdgas, TRF für Flüssiggas.
Die Vorschriften zu Montage und Installation der Kupferrohre
Fittings
Für die Installation nach DIN EN 1057 gibt es neben den herkömmlichen Löt- und Schweißtechniken auch unterschiedliche Fittings. Dazu gehören Löt- (Kapillarlötfittings) und Pressfittings, deren Freigaben ebenfalls zu beachten sind. Insbesondere bei zu lötenden Kupferrohren muss der Kapillareffekt berücksichtigt werden. Es gelten gerade für Wasser- und Gasrohre sehr enge Toleranzen. Damit ist das Kalibrieren der Kupferrohre ausgesprochen wichtig.
Flanschverbindungen
Bei den Flanschverbindungen gelten folgende Regeln:
Erdgas/TRGI:
- Verschraubungen konisch-kugelig, flach dichtend: ohne Einschränkungen
- Klemmringverschraubungen met. dichtend: ausschließlich mit DVGW Prüfzeichen
- Klemmringverschraubungen, weich dichtend: ausschließlich mit DVGW Prüfzeichen
- Rohrkupplungen nach DIN 3387-1: ausschließlich DGW registriert
- Flansche: ausschließlich Flansche aus Rotguss (Bronzelegierung)
Erlaubte Verbindungstechniken für Kupferrohre
Für Kupferrohre gibt es verschiedene Verbindungstechniken, die je nach Einsatz angewandt werden dürfen. Das wären:
- Weichlöten
- Hartlöten
- Schweißen
- Pressen
- Klemmen
- Stecken
Erlaubte Verbindungstechniken Kupferrohr als Gasleitung
Für Gasleitungen dürfen die folgenden Verbindungen angewandt werden:
Erdgas:
- Hartlöten (ohne Einschränkungen)
- Schweißen (ohne Einschränkungen)
- Pressen (ohne Einschränkungen)
- Klemmen (kleiner oder gleich 28 mm)
Flüssiggas:
- Hartlöten (kleiner oder gleich 35 mm)
- Schweißen (ohne Einschränkungen)
- Pressen (ohne Einschränkungen)
Damit gibt es sehr genaue Vorschriften, wenn Sie Kupferrohre als Gasleitung verwenden wollen. Diese sind unbedingt einzuhalten. Außerdem sind die RAL Prüfungen zu berücksichtigen.