Kupferrohre nach Anwendung löten
Bei den meisten Arbeiten, bei denen Sie Kupferrohre löten wollen, wird es sich um Leistungssysteme im Haus handeln, also Klima-, Heizungs- und Trinkwasserleitungen. Damit müssen Sie auch den entsprechenden Vorschriften, die für den Sanitär- und Heizungsbereich gelten, folgen.
Dazu kommen Kupferrohrverbindungen am Dach, in der Kältetechnik, bei Gasleitungen und hydraulische und pneumatische Anwendungen. Nachfolgend daher eine kleine Zusammenfassung, wann das Weich- bzw. Hartlöten zulässig bzw. nicht zulässig ist.
Trinkwasserrohre:
- Kupferrohre, weich (R2209): weichlöten ja, hartlöten nein*
- Kupferrohre, halbhart (R250): weichlöten ja, hartlöten nein*
- Kupferrohre, ziehhart (R290): weichlöten ja, hartlöten ja
Heizungsrohre:
- Heizungsrohre aus Kupfer: weichlöten ja, hartlöten ja
Dach:
- Dachrinnen: weichlöten ja, hartlöten ja
Fallrohre: weichlöten ja, hartlöten ja
Kältetechnik:
- Klima- und Kälteleitungen Kupfer: weichlöten ja, hartlöten ja
Pneumatische und hydraulische Leitungen:
- Luftleitungen: weichlöten nein, hartlöten ja
- Ölleitungen: weichlöten nein, hartlöten ja
Gasleitungen:
- Erdgas, Flüssiggas: weichlöten nein, hartlöten ja
* bei der Unzulässigkeit mit dem Sternchen werden Vorschriften (GW2) geändert.
Die Lote für das Hartlöten
Selbstverständlich sind auch die Lote, die verwendet werden dürfen, vorgeschrieben. Diese sind für Hartlote in den DIN EN 1045 (DIN 8511) aufgeführt. Für Weichlote gelten die DIN EN 29454:
- AG 104 (L-Ag45Sn): Schmelzbereich 640 bis 680 Grad Celsius
- AG 106 (L-Ag34Sn: Schmelzbereich 630 bis 730
- AG 203 (L-Ag44): Schmelzbereich 675 bis 735
- CP 105 (L-Ag2P): Schmelzbereich 640 bis 830
- CP 203 (L-CuP6), Schmelzbereich 710 bis 890
Das Hartlöten von Kupferrohren
Das Hartlöten selbst erfordert natürlich etwas Erfahrung. Durchgeführt wird es mit einem Lötbrenner (13,27€ bei Amazon*) bzw. einer Lötlampe. Die Vorbereitungsarbeiten müssen sauber und präzise durchgeführt werden, da es sonst später zu Problemen kommen kann. Dazu gehört der Lochfraß in Kupferrohren, aber auch undichte Kupferrohre.
Vorbereitungsarbeiten: das Ablängen und Kalibrieren
Beim Schneiden der Kupferrohre ist zwingend auf die Wahl geeigneter Rohrschneider zu achten. Außerdem ist es wichtig, dass die Rohre möglichst druckfrei abgelängt werden. Um das sicherzustellen, werden im Anschluss die Kupferrohre kalibriert. So wird das korrekte Spaltmaß sichergestellt, dass das Lot durch die Kapillarwirkung hineingezogen wird.
Die Kupferrohre verlöten
Erst müssen die Kupferrohre gereinigt werden. Die Kupferrohre werden zum Hartlöten ineinander gesteckt. Dann werden Sie kirschrot glühend erwärmt. Nun wird das Lot zugeführt, sodass es in den Spalt laufen kann. Nach dem Löten, wenn die Rohre abgekühlt sind, ist eine Druck- und Dichtigkeitsprüfung vorgeschrieben.
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