Warum Putz reißt
Der Innenputz kann aus unterschiedlichen Gründen reißen. Problematisch wird es beispielsweise, wenn auch das Mauerwerk Risse bekommt, weil der Boden absackt oder sich die einzelnen Materialien nicht miteinander vertragen.
Reißt allerdings nur der Putz und nicht das Mauerwerk, ist nicht unbedingt ein Konstruktion- oder Putzfehler dafür verantwortlich. Unterschieden wird zwischen optischen Mängeln, technischen Mängeln und gar keinen Mängeln.
Wann sind Putzrisse ein Mangel?
Generell ist zu sagen, dass es immer darauf ankommt, wo sich die Putzrisse befinden, um festzustellen, ob tatsächlich ein Mangel anzuzeigen ist. Ein Riss im Putz hat nämlich in einer Abstellkammer weniger Bedeutung als im Wohnzimmer und wird entsprechend bewertet.
Allerdings gibt es auch ein Kriterium, das einen Putzriss als Mangel ausweist: die sogenannte Toleranz. Das bedeutet genauer, dass ein Riss, der nicht breiter als 0,2 mm ist, nicht als Mangel angesehen wird, wenn er sich nicht an einer gut sichtbaren Stelle befindet.
Konstruktionsbedingte Putzrisse
Treten große Risse im Putz auf, weil beispielsweise das Haus teilweise nach unten wegsackt, ist das ein Problem, das gelöst werden muss. Allerdings treten die Risse dann meist nicht nur beim Innenputz auf, sondern auch an der Außenfassade.
Putzgrundbedingte Risse im Putz
Anders sieht es aus, wenn der Riss sich tatsächlich nur durch den Putz zieht, die Mauer jedoch nicht davon betroffen ist. In diesem Fall stimmt etwas mit dem Putzgrund nicht. Es kann beispielsweise sein, dass der Kellenschnitt zwischen angrenzenden Bauteilen oder das Armierungsgewebe unter dem Putz vergessen wurde oder dass zwei verschiedenartige Putze übereinander aufgetragen wurden.
In diesem Fall bessert man die Risse einfach aus. Ist ein Handwerker für den Mangel verantwortlich, muss er die Arbeit übernehmen, wenn die Putzrisse den Toleranzbereich überschreiten.