Frische Farbe auf fleckiger Wand nur mit Sperrgrund
Eine durch Vergilbungen und hässliche Flecken verhunste Wand drückt die Wohlfühlatmosphäre eines Raumes enorm. Sie einfach mit handelsüblicher Wandfarbe zu überstreichen, ist aber ziemlich aussichtslos. Denn normale Dispersionsfarben auf Acryl- oder Kunstharzbasis sind wasserlöslich und können durch eintretende Feuchtigkeit die im Wanduntergrund festgesetzten Stoffe wie Nikotin oder Ruß anlösen und wieder an die Oberfläche befördern.
Ein guter Helfer ist in diesem Fall Sperrgrund. Er ist die Variante der Wandgrundierungsmittel, die nach außen absperrt und nicht wie andere Grundierungen (etwa Tiefengrund, Tapetengrund oder Putzgrund) in imprägnierender Weise nach innen. Das heißt, dass der Sperrgrund nicht das von außen aufgetragene Material, also die Wandfarbe oder den Tapetenkleister vom Eindringen in die Wand abhält, sondern die in der Wand sitzenden Stoffe vom Dringen nach außen in das Auftragsmaterial.
Gerade wenn eine unschön gewordene Wand nur mit Farbe überstrichen und nicht übertapeziert oder mit Dekorputz versehen werden soll, hat Sperrgrund folgende Vorteile:
- verhindert das Durchschlagen der Verfärbungen dauerhaft
- sperrt Rauchgerüche ab
- lässt Farbe farbechter leuchten
- verbessert die Haftung
So bringen Sie den Sperrgrund richtig auf
Den Sperrgrund aufzutragen erfordert einige Sorgfalt. Denn Schlampereien können seine Wirkung beeinträchtigen, ja sogar das Gegenteil des erwünschten Effekts begünstigen. Achten Sie deshalb auf Folgendes:
- Wand muss trocken, staubfrei und eben sein
- bei starken Verschmutzungen besser zwei Voranstriche
- Sperrgrund sorgfältig durchtrocknen lassen
Damit der Sperrgrund selbst gut haftet, muss die zu überstreichende Wand möglichst von Feuchtigkeits- und Fettrückständen befreit und mit dem Staubsauger oder einem Staubwedel entstaubt werden. Wenn es Risse oder Macken gibt, verspachteln Sie sie und lassen alles gut trocknen.
Gerade wenn die Wand intensiv verfleckt und übel riechend ist und Sie eine helle Wandfarbe für den Endanstrich möchten, lohnt es sich definitiv, es nicht bei einer einzigen Sperrgrundschicht zu belassen. Auch wenn nach der ersten Grundierung alles schon gut überdeckt zu sein scheint. Ganz wichtig: Jede Sperrgrundschicht muss vollständig durchtrocknen (meist etwa 6 Stunden), weil sie sonst selbst durch die verbleibende Feuchtigkeit die unerwünschten Stoffe anlösen und an die Oberfläche befördern kann.