Kürzen bis zu zwei Zentimetern
In den meisten Fällen muss eine Tür gekürzt werden, wenn ein neuer Boden verlegt wird. Die Aufbauhöhen und damit das Kürzungsmaß betragen bis zu zwei Zentimetern, der durchschnittlichen Stärke von Laminat oder Holzböden. Damit die Tür nach der Bodenerhöhung nicht schleift, kann Sie angehoben oder gekürzt werden.
Das Anheben mittels Fitschenringe, die auf die Drehbolzen der Türbänder bei einer Zimmertür gestülpt werden oder das Justieren durch Stellschrauben an Stahl- und Kunststofftüren ist meist nur bis zu drei Millimetern möglich.
Gefalzte und nicht gefalzte Türblätter
Für das Kürzen muss die Tür ausgehängt werden. Holz- und Stahlblätter unterschiedliche Abschlüsse an der Unterkante:
- Holztüren mit Füllleiste
- Holztüren mit Füllkantholz
- Stahltüren ungefalzt
- Stahltüren dreifach gefalzt
Wenn Holztüren mit Füllleiste oder ungefalzte Stahltüren gekürzt werden sollen, liegt nach einem entsprechenden Sägeschnitt der Hohlraum offen und frei. Das Türblatt wird instabil und die beiden Türblätter müssen wieder verschlossen werden. Bei Holztüren kann eine zurecht gesägte Leiste eingeleimt werden. Für Stahltüren ist ein Wiederverschluss nur durch das Auf- und Einschweißen eines Abschlussblechs möglich.
Kürzung konstruktionsbedingt vorgesehen
Wenn die Tür werksseitig für ein mögliches Kürzen vorgesehen ist, befindet sich in Holztüren ein Füllkantholz mit einer Stärke von zwei bis fünf Zentimetern. Nach dem Abschneiden bleibt der Hohlraum des Türblatts verschlossen.
Beim Kürzen einer Stahltür ist der Türhohlraum nach unten mit einem s-förmig gelegten Stahlblech abgeschlossen. Die beiden Stahlbleche des Türblatts „ragen“ darüber hinaus und können abgetrennt werden. Meist ist eine Sollschnittlinie vorgesehen, die im technischen Datenblatt des Herstellers angegeben ist und manchmal am Türblatt durch Einkerbungen markiert ist.
So kürzen Sie ein Türblatt
- Sägeblätter entsprechend Türmaterial
- Schleifmittel und/oder Hobel
- Stich-
- oder Handkreissäge für Holzbauteile
- Stahlsäge oder Winkelschleifer
- Augen- und Mundschutz
- Arbeitshandschuhe
- Zwei Holz- oder Metallböcke
- Schraubzwingen
- Schleifmaschine
1. Türblatt fixieren
Legen Sie das Türblatt auf die Stützböcke. Fixieren Sie die Tür jeweils auf beiden Seiten mit Schraubzwingen an den Böcken. Für einen besseren Halt und Schonung der Oberflächen können Sie eine Leiste, beispielsweise Messleisten, parallel zum Bockverlauf auflegen und mit den Schraubzwingen fixieren.
2. Sägeblatt einspannen
Beim Kürzen von Holztüren stellen Sie das Sägeblatt so ein, dass Sie die gesamte Türblatttiefe ein einem Schnitt abtrennen können. Bei Stahltüren müssen Sie beide Bleche getrennt voneinander schneiden.
3. Schneiden beziehungsweise Absägen
Beim Schneiden einer Holztür sollte die optisch wichtigere und auffälligere Seite nach oben liegen, da an der unteren Kante ein Splittern des Holzes wahrscheinlicher ist. Eine Stahltür müssen Sie nach dem ersten Schnitt umdrehen.
4. Nachschleifen
Glätten Sie die Türunterkante mit dem passenden Schleifmittel oder durch Abhobeln.
Häufig gestellte Fragen
Wann muss man eine Tür kürzen?
In den allermeisten Fällen wird das Kürzen von Innentüren nötig, wenn der neu verlegte Bodenbelag eine deutlich größere Aufbauhöhe hat als der zuvor verlegte. Ein Anheben der Tür mithilfe von Fitschenringen ist in kleinem Maß möglich, ist das nicht ausreichend, muss die Tür gekürzt werden.
Kann man zum Tür kürzen eine Stichsäge verwenden?
Mit Stichsägen sind kaum exakt gerade Schnitte möglich, das liegt an der Art, wie sich das Sägeblatt bewegt. Am besten verwendet man für diese Aufgabe eine Kreissäge bei angelegter Führungsschiene.
Was kostet das Tür kürzen beim Schreiner?
In den meisten Fällen werden sich die Kosten für das Kürzen einer Tür zwischen rund 50 EUR und 100 EUR bewegen. Bei höherem Aufwand kann es auch mehr sein, günstiger ist es oft, wenn man die Türen selbst zum Schreiner bringt.