Außen- und Innendämmungen
Auf fast allen Wände lassen sich Dämmungen von zwei Seiten montieren oder sich im mittleren Mauerkörper befinden. Bei dem Aufdoppeln der Wand und Neubauten kann das Isolieren der Wand an allen drei Positionen geplant und umgesetzt werden.
Bei bestehenden Wänden entscheidet oft der Aufwand und deren Funktion über das vorteilhafteste Dämmen. Am aufwendigsten ist das Aufbringen einer Außendämmung, für die Fassadenverkleidung wie Putz entfernt und später wieder aufgebracht werden muss. Beim Abdichten der Wand von innen gibt es bauphysikalische Grenzen bezüglich der Wirksamkeit der Dämmmaßnahme.
Potenzielle Schwachstellen
Wenn eine Wand in ausreichender Dicke und den geeigneten Mauersteinen erstellt wird oder ist, weist sie meist bereits gute substanzielle Dämmwerte auf. Typische Schwachstellen können aber die Flächendämmung einschränken. Zu den neuralgischen Wandteilen gehören:
- Fenster mit Fensterbrett, Rolladenkasten, Sturz und Zarge
- Türen mit Sturz und Zarge
- Verankerungen und Verbindungen mit anderen Wänden
- Wandabzweigungen
- Kältebrücken durch Fremdbauteile wie Träger
- Schallbrücken durch Hohlräume
- Stoßfugen zwischen den Dämmelementen
Materialien und Methoden der Dämmung
Vereinfacht dargestellt ist es möglich, auf einer Wand direkt einseitig Dämmmaterial anzubringen, ein zweischaliges System mit einer weiteren Ebene zu schaffen und durch Hinterlüftung thermisch bedingte Dämmeffekte zusätzlich auszunutzen.
Üblich sind Kombinationen aus mehreren Lagen unterschiedlicher Dämmstoffe in einem Verbundsystem. Als dämmender Kernstoff werden Platten oder Wolle aus unterschiedlichen Materialien genutzt:
- Styropor oder Polystyrol
- Faserplatten
- Mineralwolle wie Steinwolle
- Glaswolle
- Hanf oder Flachs als Wolle oder gepresst
- Hartschaumplatten aus Kunststoff
- Kalziumsilikatplatten
- Korkplatten
Rund um diesen Kernstoff werden zusätzliche Schichten gebraucht. Zur Wand hin wird entweder eine Klebeschicht oder eine Unterkonstruktion befestigt. An der sichtbaren Oberfläche wird je nach Wandlage ein Armierungsgewebe als Putzuntergrund oder eine Verkleidung aufgebracht. Eine Dampfbremse, meist in Folienform, wird in Richtung Innenraum darunter verlegt.
Diffusion und Feuchtigkeit
Bei jeder Dämmung an einer Wand ist eine Balance zwischen Dämmeffekt und Feuchtigkeitshaushalt erforderlich. Da viele Wände unterschiedlichen Temperaturen und wechselnder Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, führt ein luftdichtes Versiegeln schnell zum Schwitzen des Mauerwerks oder zur Kondenswasserbildung.
Die Oberflächen in Innenräumen brauchen eine Dampfsperre, um den Eintritt von Feuchtigkeit in die Wand zu verhindern. Gleichzeitig können diese Folien allerdings auch Feuchtigkeit in der Wand beziehungsweise dem Mauerwerk binden und zu Staunässe führen. Die Einzelsituation jede Wand muss nach diesen Gesichtspunkten individuell gedämmt werden.