Weißkalk wird meist mit Zuschlägen verarbeitet
Handwerklich geübte Laien können mit Weißkalk arbeiten. Grundkenntnisse zum Werkstoff Kalk und dessen Eigenschaften sollten gegeben sein. Weißkalk lässt sich sowohl als Außenfarbe als auch als Innenfarbe in Form von Kalkglätte streichen.
Die optische Erscheinung von Weißkalk wird als attraktiv wahrgenommen. Das optisch „staubige“ eher matte Weiß kann physisch durch kongeniale Zuschlagsstoffe reduziert werden. Folgende Materialien passen das Weißkalk den Anforderungen und Gegebenheiten in unterschiedlichsten Formen an:
- Kasein ist das Bindemittel für Kalkanstriche
- Quark
- Pflanzenöl als Haftungshilfe auf glattem Untergrund
- Zucker als Beschleuniger der Aushärtung
Füllstoffe je nach Untergrund und Einsatzort
- Eiweiß
- Feiner Quarzsand
- Gesteinsmehl
- Gips
- Kreide
- Quarzmehl
Permanentes Nässen und Nass halten sind unverzichtbar
Mit einer Sprühflasche lässt sich Weißkalk beim Streichen permanent befeuchten. Als Streichtechnik empfiehl sich der Kreuzgang. Das Befeuchten mindert nicht nur durch Werkzeuge entstehende Spuren auf der Oberfläche, sondern reduziert die Bildung des hochgradig alkalischen Kalkstaubs.
Um den späteren Abrieb zu mindern, sollte der frische Anstrich möglichst lange, idealerweise mindesten zwanzig Stunden, feucht gehalten werden. Eine Grundierung und/oder sättigende Vornässung des Untergrunds erleichtert das Nass halten, da das aufgesprühte Wasser im Kalkanstrich verbleibt und nicht „weggezogen“ wird.
Vorsicht vor Mogelpackungen
Wenn Hersteller mit dem einfach zu verarbeitenden Weißkalkanstrich werben, bieten sie oft andere Produkte mit Kalkanteil an. Kunstharze, Weißzement und Zellulosefasern sind typische Streckstoffe, die im Einzelfall den Kalkanteil deutlich übertreffen. Es handelt sich zwar meist noch um Kalkglätte oder Weißkalk, aber die natürlichen Eigenschaften sind weitgehend „katalysiert“.