Schnelligkeit ist Trumpf
Beim Verarbeiten von Weißkalkhydrat muss Atem- und Hautschutz großgeschrieben werden. Das alkalische Material ätzt und darf nicht auf die Haut und in die Atemwege kommen. Nach dem Trocknen des Anstrichs ist dieser Effekt gebunden und ungefährlich.
Beim Verarbeiten besteht die größte Herausforderung, das schnelle Abbinden zu „überlisten“. Die Kalkfarbe trocknet buchstäblich in Sekunden an der Oberfläche an. In der Folge entstehen Abdrücke und Furchen durch das Streichwerkzeug. Die geringsten Spuren hinterlassen bürstenartige Pinsel.
Unregelmäßigkeiten sind trotzdem nicht zu vermeiden und eine spezifische Eigenschaft der Farbe aus Weißkalkhydrat. Um die Verteilung zu glätten und die Spurenbildung zu reduzieren, ist das permanente und regelmäßige Besprühen mit Wasser hilfreich.
Anteile und Mischung
Beim Anrühren des Weißkalkhydrats sind die Übergänge zwischen Farbe, Lasur und Putz fließend. Folgende Mischungsverhältnisse stellen die Basis für eine Farbe zum Streichen dar:
- Fünf Teile gelöschter Kalk, sechs Teile Wasser, ein Teil Farbpigmente
- Ein Teil Weißkalkhydrat, ein Teil Wasser
Das Zumischen von Kasein, das auch in Magerquark enthalten ist, verbessert die Abriebfestigkeit. Auf einen Liter Farbe sollten etwa fünfzig Gramm Magerquark zugemischt werden.
Die Qualität der Farbe hängt bei Sumpfkalk vor allem von der Dauer des Einsumpfens ab. Je länger gelöschter Kalk einsumpft (mindestens 24 Stunden, besser zwei bis drei Tage), desto besser wird die Deck- und Bindekraft des Weißkalkhydrats.
Vereinfacht wird das Streichen von Weißkalkhydrat, wenn ein kalkhaltiger Putz den Untergrund bildet. Noch feuchter frischer Putz verstärkt die Haftungsfähigkeit der Farbe. Kochsalz und Zinksulfat sind Zuschläge, die dem Weißkalkhydrat ebenfalls verstärkte Haftungsfähigkeit geben. Als Farbpigmente stehen Gelb, Grün, Ocker, Rot, Schwarz und Ultramarin zur Verfügung.