Zementestriche gibt es auch fertig abgemischt im Baumarkt, für einen Einbau in ganze Räume sind diese Fertigestriche aber in der Regel meist nicht sehr gut geeignet – besser ist, sie direkt vor Ort abzumischen und zu verarbeiten und dafür entweder eine professionelle Betonmischmaschine oder eine entsprechende Estrichmaschine zu verwenden. Nach DIN 18560 wird Zementestrich insgesamt in acht verschiedene Festigkeitsklassen eingeteilt.
Vorteile von Zementestrich
Zementestrich ist die widerstandsfähigste Estrichform, er kann in praktisch beliebiger Dicke über 40 Millimetern und in jeder gewünschten Konstruktionsweise eingebaut werden. Er ist auch für Außen- und Nassbereiche optimal geeignet, darüber hinaus vor allem dort, wo hohe Belastungen auf den Boden einwirken und eine hohe Widerstandsfähigkeit gefragt ist. In Wohnbereichen muss Zementestrich aufgrund der DIN-Vorschriften immer schwimmend eingebaut werden, eine Konstruktion als Verbundestrich oder auf Trennschicht beispielsweise für Garagen, Terrassen oder Kellerräume ist mit Zementestrich aber ebenso möglich.
Nachteile von Zementestrich
Beim Einbau muss man sehr sorgfältig vorgehen, und das Einbauen ist auch sehr viel arbeitsaufwendiger als beispielsweise bei Calciumsulfat-Fließestrichen. Nach dem Aufbringen einer Portion muss händisch verdichtet, verrieben und geglättet werden, bevor die nächste Portion verarbeitet werden kann, es muss sehr sorgfältig darauf geachtet werden, den Estrich überall in gleicher Höhe einzubauen. Die Trocknungszeit bei Zementestrichen ist die höchste überhaupt, bis zur vollständigen Austrocknung können je nach Umgebungstemperatur, Estichdicke und Luftfeuchtigkeit leicht bis zu sechs Wochen oder sogar mehr vergehen, belegreif sind Zementestriche in der Regel erst nach etwa drei Wochen. Hier ist eine Restfeuchtemessung mit CM Messgeräten unbedingt notwendig, um sicherzustellen, dass eine geeignete Restfeuchte für die Weiterverarbeitung gegeben ist. Insgesamt ist also bei dieser klassischen Variante des Estrichs mit hohem Aufwand für den Einbau und mit sehr langen Trocknungszeiten zu rechnen. Nach erfolgter Trocknung müssen auch häufig Fugen angebracht werden, wenn die Raumgröße ein gewisses Maß überschreitet.
Estrich als Bodenbelag
Immer verbreiteter wird der Weg, Zementestriche selbst als Bodenbelag zu verwenden. Dafür brauchen sie nur geschliffen und versiegelt werden, es ensteht ein schlicht-dezenter Bodenbelag, der hoch belastbar und sehr abriebfest und außerdem sehr leicht zu reinigen ist und optisch gut zu modernen Einrichtungskonzepten passt. Sockelleisten können darüber hinaus entfallen. Zementestriche können theoretisch hierfür als Fließestrich verarbeitet werden, was allerdings nicht sehr gebräuchlich ist, aufgrund der problematischen Eigenschaften von Zementestrich ist die herkömmliche Einbauweise hier in jedem Fall vorzuziehen.