Welche Probleme stellen sich beim Schweißen von Zinkblech?
Zinkbleche zu schweißen, ist zwar möglich, aber mit ein paar Problemen verbunden. Diese Probleme betreffen sowohl die praktische Machbarkeit, als auch die Erfolgsaussichten und außerdem die eigene Gesundheit:
- Zink hat einen niedrigen Schmelzpunkt und kann deshalb selbst nicht geschweißt werden
- Zinkeinschlüsse können zu Poren und Lötrissigkeit führen
- Zinkoxiddämpfe beeinträchtigen die Sicht und sind giftig
Warum ist der niedrige Schmelzpunkt von Zink problematisch?
Der Schmelzpunkt von Zink liegt bei nur 419°C und sein Verdampfungspunkt bei 906°C. Das bedeutet, dass die Zinkschicht eines verzinkten Stahlblechs beim Schweißen einfach verdampfen würde. Das ist gerade bei Feuerverzinkungen ein Problem, da der Zink hierbei eine feste Verbindung mit dem Stahl eingeht. Dadurch hinterlässt der verdampfte Zinkanteil in diesem Fall offene Poren im Stahlblechkörper, der infolgedessen in seiner Struktur geschwächt wird und leichter Risse bildet. Bei diesem Phänomen spricht man von Lötrissigkeit. Verdampfender Zink trübt außerdem die Sicht des Schweißers auf die Verbindungsnaht, sorgt für eine unruhige Hand und kann bei unzureichenden Schutzmaßnahmen durch seine Giftigkeit zu Zinkfieber führen.
Wie verhindert man Lötrissigkeit und Zinkoxiddampf?
Um die genannten Probleme zu vermeiden, muss die Zinkschicht des verzinkten Stahlblechs vor dem Schweißen entfernt werden. Das tut man am besten mechanisch durch Abschleifen. Dabei sollte man gründlich vorgehen, um etwaige Zinkeinschlüsse mit zu entfernen.
Welche Schutzmaßnahmen sind beim Zinkblechschweißen wichtig?
Die Gründlichkeit beim Abschleifen der Zinkschicht ist auch in puncto Sicherheit wichtig. Denn Reste an den Seiten der Schweißnaht können beim Schweißvorgang verdampfen und zu den genannten Sichtbeeinträchtigungen und dem Einatmen des giftigen Zinkoxids führen. Vorbeugend sollte man deshalb beim Schweißen von Zinkblech immer einen Atemschutz tragen und gegebenenfalls auch eine Absaugvorrichtung nutzen.
Welche Schweißverfahren eigenen sich für Zinkbleche?
Als Schweißverfahren eigenen sich für Zinkbleche vor allem das normale *Lichtbogenschweißen*, entweder im MSG (Metallschutzgasschweißen) oder im E-Hand-Elektrodenschweißverfahren. In der Werkstatt kann man auch das Metall-Aktivgasschweißverfahren anwenden.
Wie stellt man die Zinkbeschichtung wieder her?
Nach dem Schweißen muss die Zinkbeschichtung, die schließlich dem Korrosionsschutz dient, wiederhergestellt werden. Dazu muss die „nackte“ Stelle um die Schweißnaht herum zunächst gründlich abgestrahlt oder abgeschliffen werden. Die Neuverzinkung kann durch thermisches Spritzen oder durch eine Zinkbestaubung realisiert werden. Dabei muss die Dicke der ursprünglichen Schicht exakt wieder erreicht werden. Zinksprays sind für eine fachgerechte Neuverzinkung ungeeignet. Für die fachgerechte Neuverzinkung bietet das Institut Feuerverzinken die Arbeitsblätter E.2 und E.4 an, das alle relevanten DIN-Regelungen berücksichtigt.