Acrylfarbe lange zeit nur bei Künstlern beliebt
Obwohl Acrylfarben schon seit den 1940ern angeboten werden, ist das Wissen darüber nicht verbreitet. Das ist einfach zu erklären. Acrylfarben wurden lange Zeit vor allem als Künstlerfarbe als Alternative zu Ölfarbe angeboten. Doch in den letzten Jahren hat sich ein starkes Bewusstsein für Umweltschäden durchgesetzt. Auch in Bezug auf gesundheitliche Schädigung durch Farben und Lacke denken viele Verbraucher heute anders.
Das sieht heute anders aus
So ist die Giftigkeit von Acrylfarbe gegenüber vielen anderen Farben je nach Produkt völlig zu vernachlässigen. Daher handelt es sich zum Beispiel bei zeitgemäßen Kindermalfarben ausschließlich um entsprechende Acrylfarben. Aber auch im Handwerk und zum Heimwerken erfreuen sich Acrylfarben großer Beliebtheit. So sind Acrylfarben nahezu wie geschaffen für Beton.
Jedoch ist das Wissen zu Acrylfarbe daher nicht so weit verbreitet
Jedoch sollten Acrylfarben nicht auf jeder Wand flächendeckend aufgetragen werden. Was bei Beton vor Vorteil ist, kann bei mineralischem Untergrund zu Bauschäden führen. Acrylfarbe, wenn sie trocken ist, bildet eines absolut wasserdichten Film. So wird Beton effizient gegen die Witterung geschützt. Im Fall einer mineralisch aufgebauten Wand bedeutet das jedoch, dass diese nicht mehr diffusionsoffen ist, die Luftfeuchtigkeit also nicht mehr regeln kann.
Acrylfarbe überstreichen ist grundsätzlich möglich
Nicht davon betroffen sind natürlich kleine „künstlerische“ Malereien. Denn Acrylfarbe wird gerne anstelle von Wandtattoos oder zum Gestalten von Kinderzimmern und anderen Räumen verwendet. Soll dann neu gestrichen werden oder der Auszug steht an, stellt sich schnell die Frage, wie nun mit der Acrylfarbe umgehen. Das Entfernen von Acrylfarbe ist nicht ganz einfach.
Zusammensetzung von Acrylfarbe
Zwar lässt sich Acrylfarbe abwaschen, jedoch nur, solange die Farbe noch nass ist. Wieso das so ist, erklärt die Zusammensetzung der Acrylfarbe:
- Farbpigmente
- Bindemittel (im Fall von Acrylfarbe Acrylharz bzw. Acrylbinder)
- Verdünnung (zumeist Wasser)
- eventuell Zusätze und Additive (zum Einstellen bestimmter Eigenschaften)
Die Acrylharzmoleküle lagern sich beim Trocknen der Farbe so zueinander an, dass man buchstäblich sagen kann, dass sie ineinander verzahnen. Daher ist Acrylfarbe einerseits so elastisch und lässt sich auch in dicken Schichten übereinander streichen. Andererseits ist das der Grund, weshalb die Farbe wasserundurchlässig wird.
Acrylfarbe mit Kunstharzfarben überstreichen
Das bedeutet aber auch, dass die Inhaltsstoffe anderer Farben, wie beispielsweise von Kunstharzfarben und Lacken) der vollständig getrockneten Acrylfarbe nicht mehr schaden können. Sie können Acrylfarbe also bedenkenlos überstreichen mit anderen Farben. Mit neuer Acrylfarbe können sie den Altanstrich aus Acrylfarbe ohnehin jederzeit überstreichen.
Vor dem Überstreichen: Acrylfarbe muss vollständig trocken sein
Sie müssen jedoch beim Überstreichen einige wichtige Punkte berücksichtigen. Der Altanstrich aus Acrylfarbe muss vollständig durchgetrocknet sein. Soll also zum Beispiel ein frischer Wandanstrich aus Acrylfarbe überstrichen werden, müssen Sie der Farbe zunächst genug Zeit zum Trocknen und Aushärten geben. Die Hersteller von Acrylfarben gehen hier von einer Trocknungszeit von mindestens drei Tagen aus (die aktuellen Witterungsverhältnisse spielen natürlich ebenfalls eine Rolle).
Außerdem Acrylfarbe vor dem Überstreichen anrauen
Außerdem ist Ihnen sicherlich schon aufgefallen, dass Acrylfarbe glänzt. Das deutet schon an, wie hoch die Dichte der Farbe sein muss. Anders ausgedrückt: die Farboberfläche ist sehr glatt. Um also sicherzustellen, dass ein Neuanstrich zum Beispiel auf Basis von Kunstharzfarbe oder Kunstharzlack gut anhaftet, sollte der Altanstrich aus Acrylfarbe zumindest angeraut werden. Kurz mit Schleifpapier anrauen ist völlig ausreichend. Dann kann der Neuantrich schnell und zügig aufgetragen werden, sodass er auch halten wird.