Kostenbeispiel: Altes Haus umbauen
Beispielsituation:
- Ersatz eines Teils der Außenwand durch eine Glasfront
- Außenwand: Mauerwerk
- Glasbreite 5,20 m
- hoher Aufwand
Posten | Preis |
---|---|
Planungskosten | 7.552,42 EUR |
Ausführungskosten | 31.650 EUR |
Gesamtkosten | 39.202,42 EUR |
Mögliche Umbauarbeiten
Der Umbau eines alten Hauses kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Einerseits kann ein Haus umgebaut werden, um seine Bauform oder seine Nutzungsmöglichkeiten zu verändern (z. B. Ersatz einer Wand durch eine Glasfront, Ersetzen eines Teils des Obergeschosses durch eine Dachterrasse) – andererseits kann ein altes Haus auch einfach saniert und auf einen modernen technischen Stand gebracht werden.
Individueller Umbau. Ein individueller Umbau erfordert eine umfassende Planung durch den Architekten und das Stellen eines Bauantrags. Vor dem Umbau ist zu prüfen, ob der gewünschte Umbau technisch umsetzbar (statische Gegebenheiten beim Gebäude) und baurechtlich erlaubt ist (geltende Landesbauordnung, lokaler Bebauungsplan). Im Zweifelsfall wird der Architekt dazu raten, zunächst eine Bauvoranfrage zu stellen.
Sanierung und Modernisierung. Bei der Sanierung und Modernisierung des Gebäudes sind mehrere Arbeitsschritte nötig. Neben der Sanierung der Bausubstanz (und falls nötig Kernsanierung) ist auch eine Renovierung des Dachs, der Installationen (Wasser, Abwasser, Elektroinstallation, Heizung), eine energetische Sanierung und am Ende eine Sanierung des Innenbereichs (Wände, Decken, Türen, Treppe) notwendig.
Details zu den einzelnen Sanierungsschritten und Kosten finden Sie in unserem Artikel Altbausanierung: Kosten über die einzelnen Arbeiten und Hinweise zu den Kosten
Kostenbestimmende Faktoren
- Planungskosten
- Ausführungskosten
- Förderungen
Planungskosten
Individueller Umbau. Die Planung des Umbaus muss durch den Architekten erfolgen, der auch den Bauantrag stellt. Das Architektenhonorar hängt dabei direkt von der Gesamtsumme der Umbaukosten ab, es liegt in den meisten Fällen bei rund 20 % der Gesamtbaukosten. Wie sich das gesetzlich vorgegebene Architektenhonorar errechnet, können Sie ausführlich in unserem Artikel Architektenkosten bei Umbau und Sanierung nachlesen.
Sanierung. Die Sanierung muss nicht zwingend vom Architekten geplant werden, die Beiziehung eines Architekten oder zumindest eines Baugutachters ist aber empfehlenswert. Die Kosten für den Baugutachter machen sich häufig bezahlt – besonders wenn es darum geht, eine sinnvolle Ausführung zu planen oder später Mängel geltend zu machen.
Für viele Bereiche der Sanierung gibt es staatliche Förderungen, dafür ist aber die Beiziehung eines anerkannten Energieberaters zwingend vorgeschrieben, der das Sanierungsprojekt begleitet und das Ergebnis bestätigt. Die Kosten für den Energieberater sind dabei ebenfalls zu einem Teil förderfähig.
Ausführungskosten
Die Kosten für die Ausführung hängen immer von den zu leistenden Arbeiten und dem individuellen Aufwand ab. Da der Aufwand durch individuelle bauliche Gegebenheiten oft stark schwanken kann, ist es nur schwer möglich, allgemein verbindliche Richtpreise anzugeben. Für die Arbeiten jedes einzelnen Gewerks sollten daher immer mehrere Angebote eingeholt und verglichen werden.
Bei individuellen Umbauten hilft der Architekt im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Ausschreibung der einzelnen Arbeiten und der Vergabe. Die vom Architekten bereits in der Vorplanung erstellte Kostenschätzung ist dabei in den meisten Fällen sehr belastbar und zuverlässig.
Förderungen
Förderungen sind vor allem bei der energetischen Sanierung eines Gebäudes möglich. Dafür ist ein jeweils vorgeschriebener Beantragungsweg einzuhalten, die Arbeiten dürfen erst beginnen, wenn der Förderantrag genehmigt wurde.
Um eine Förderung zu erhalten müssen zudem bestimmte technische Werte erreicht und vom Energieberater bestätigt werden. Förderfähig sind dabei grundsätzlich nur die Arbeiten von anerkannten Fachunternehmen, keine Eigenleistungen. Es lohnt sich meist, gemeinsam mit dem Energieberater die Ausführung auf bestimmte Förderkriterien hin zu planen.
Lesen Sie dazu auch unsere Artikel Förderungen bei Hausbau und Sanierung, Denkmalschutz-Förderung, Förderungen für Heizungsanlagen
Kosten senken
Um die Baukosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, gibt es einige Möglichkeiten:
- komplizierte Umbauten hinterfragen: jeder Umbau sollte auch einen klaren Nutzen bringen, der in einem sinnvollen Verhältnis zu den Kosten steht
- bei Sanierungen auf Kosten-Nutzen-Verhältnis achten: Amortisierungszeitraum im Blick behalten, Überdämmung vermeiden, sinnvolle Gesamtplanung
- Förderungen nutzen: staatliche Förderprogramme oder individueller Sanierungsfahrplans (iSFP)
- Eigenleistungen einplanen: insbesondere bei Sanierung zahlreiche Möglichkeiten für Eigenleistungen, häufig deutliche Reduktion der Gesamtkosten möglich
FAQ
Was kostet es, ein altes Haus umzubauen?
Die Kosten für Umbauten oder eine Altbausanierung lassen sich nicht pauschal angeben – sie hängen allein von den baulichen Gegebenheiten und dem gewünschten Ergebnis ab. Eine Übersicht über die wichtigsten Kostenfaktoren und ein Kostenbeispiel finden Sie in unserem Artikel.
Was bestimmt vor allem die Kosten beim Umbau eines alten Hauses?
Bei individuell geplanten Umbauten spielen die Art des Umbaus und die anfallenden Planungskosten sowie der individuelle Aufwand die wichtigste Rolle. Bei der Altbausanierung sind das Alter und der Zustand des Gebäudes sowie der angestrebte energetische Zustand die wichtigsten Kostenfaktoren. Mehr zu den einzelnen Kostenfaktoren erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Bei individuellen Umbauten sollte darauf geachtet werden, dass auch ein konkreter, den Kosten angemessener Nutzen entsteht. Bei der Altbausanierung sollte man auf eine sinnvolle Gesamtplanung und nicht zu lange Amortisierungszeiten achten und wenn möglich bestehende Förderungen ausschöpfen. Mehr Tipps um die Kosten möglichst niedrig zu halten finden Sie in unserem Artikel.