Funktion und Gestaltung
Die Aufgaben einer Betonmauer oder Betonwand im Garten sind vielfältig. Die Bandbreite reicht von der Aufteilung einzelner Gartenbereich über die Befestigung einer Böschung bis zur grundlegenden Bepflanzungs- und Wegegestaltung. Physikalische Gesetzmäßigkeiten sind bei jedem Bauen einer Wand zu beachten.
Frei stehende Mauern brauchen ein sicheres Fundament. Seitliche Krafteinwirkungen durch Wind und gegebenenfalls Erdreich einer Böschung müssen bei der Bauausführung statisch berechnet und berücksichtigt werden. In den meisten Fällen wird eine Betonmauer im Stück vor Ort gegossen. Durch die Betonauswahl und eventuelle Bewehrung kann die Dimensionierung beeinflusst werden. Auch relativ „schlanke“ Betonmauern leisten starken Einwirkungskräften sicheren Widerstand.
Bewehrungen sind sowohl im Inneren der Mauer oder Betonwand in der Schalung möglich als auch oberflächennah durch Metallgitter oder Vliese. Je nach Mauertyp können einfache Eisenstangen die statische Stabilität der Betonmauer entscheidend erhöhen und eine kleinere Bauausführung erlauben.
Statische Voraussetzungen
Breite und Fundamenttiefe einer Betonmauer im Garten sind die zwei entscheidenden statischen Kriterien. Für beide Dimensionierungen gibt es Faustregeln:
- Die Dicke der Mauer sollte etwa ein Drittel der Mauerhöhe ausmachen
- Die Tiefe eines Fundaments sollte etwa ein Drittel der Mauerhöhe ausmachen
- Die Breite des Fundaments entspricht der Dicke der Mauer
- Böschungsmauern müssen über eine Wasser ableitende Drainage verfügen
Fundament, Höhe und Tiefe
In Deutschland sind Gartenmauerhöhen, abhängig von kommunalen und Länderregeln, zwischen 1,50 bis 1,80 Meter genehmigungsfrei. Einen rechtlichen Interpretationsspielrum bieten sogenannte ortsübliche Einfriedungen. Üblicherweise können Mauern bis 1,20 Meter Höhe problemlos selber gebaut werden. Bei größeren Höhen sollte mindestens eine fachgerechte statische Berechnung vorgenommen werden.
Herstellungs- und Konstruktionsmethode
In Baumärkten und im Baustoffhandel sind viele Arten von Betonfertigelementen erhältlich. Die Alternative sind vor Ort in eine Schalung gegossene Betonmauern. Möglich sind Varianten, bei denen Fundament und Betonwand gemeinsam eingeschalt werden oder ein getrennter Aufbau.
Gestaltungsformen der Oberfläche
Die Optik einer Betonmauer im Garten reicht weit über eine glatte graue Oberfläche hinaus. Beliebte und gängige Oberflächengestaltungen sind:
- Sandgestrahlte Flächen
- Ausgewaschener Waschbeton
- Mit Schalungsmatrizen strukturierte Oberflächen
- Scharrierte Oberflächen
- Gestockte Oberflächen
- Gabionen durch an der Wand befestigte Gitter
- In den Beton eingemischte Effekt- und Farbpartikel
- Geschliffene Oberflächen
Beton kann auf vielfältige Arten auf eine Steinoptik „getrimmt“ werden. Mit den passenden Betonmischungen lassen sich täuschend echte Natursteinimitate herstellen. Sie können das selber machen einer Steinwand ersetzen.
Betonmauern eignen sich auch gut als Unterbau für Stein- oder Fliesenverkleidungen. Holzverschalungen erzeugen die optische Anmutung eines Zauns. Beplankungen, Bruchsteinverkleidungen oder Metallplatten machen das Stützkorsett aus Beton unsichtbar.