Vier Hauptfaktoren für die richtige Wahl
Im Gegensatz zum deckend streichen wird mit einer Lasur das Ziel verfolgt, die Maserung und Textur des Holzes sichtbar zu lassen und idealerweise zu unterstützen.
Technisch lassen sich folgende vier äußere Faktoren als maßgeblich für die Auswahl der passenden Lasur definieren:
- Innen: Optik und Lösemittelfreiheit steht im Vordergrund
- Außen: Holzschutz gegen Nässe, Witterung, Insekten und Vermoderung stehen im Mittelpunkt
- Maßhaltig: Fenster, Türen und Möbel dürfen sich nur geringstmöglich verziehen (Ausdehnen, Schwinden)
- Nicht maßhaltig: Fassadenverkleidungen, Zäune und ähnliche Bauteile dürfen sich im Rahmen bewegen
Dünnschicht- und Dickschichtlasuren
Wer Holzlasur streicht, sollte Dünnschicht- und Dickschichtprodukte zuordnen. Dünnflüssige Lasur dringt tiefer in das Holz ein und belässt es offenporiger. Das unterstützt den natürlichen Raumklimaeffekt. Diese „Freiheit“ nutzt das Holz und dehnt sich aus und schwindet. Bei maßhaltigen Bauteilen kann es zum Verziehen und damit zur Schwergängigkeit bis hin zum Verklemmen führen.
Die Dickschichtlasur „legt“ sich als Film auf die Holzoberfläche. Sie hat einen stärker versiegelnden Charakter, der an Klarlack heranreicht. Das Holz wird „eingepackt“ und von äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Temperatur besser ferngehalten. Das reduziert die Neigung zum Ausdehnen und Schwinden.
Weitere Faktoren und Indikatoren für die Auswahl
Oft sind Holzoberflächen bereits lasiert. Dann muss bei der Auswahl der Folgelasur der vorhandene Lasurtyp berücksichtigt werden. Folgende Beanspruchungen und Eigenschaften helfen zusätzlich beim Finden des richtigen Produkts:
- UV-Schutz erforderlich oder gewünscht
- Mit Farbpigmenten „gestreckt“
- Mit oder ohne Lösemitteln
- Grad der Diffusionsfähigkeit
- Schutz gegen Fäulnis und Verrottung
- Abriebresistenz wie auf einem Parkettboden