Schimmelgerüche
Schimmel kann ganz unterschiedlich riechen, abhängig von der Art des Schimmels und seinem Untergrund, den er befallen hat. Grundsätzlich können Schimmelgerüche folgende Geruchsnoten haben:
- erdig
- modrig
- Geruch nach Wald(boden)
- Geruch nach muffigem Keller
- lediglich leicht muffiger Geruch
Geruchsstoffe im Schimmel
Je nach Schimmelart können durch Schimmelpilze verschiedene Geruchsstoffe freigesetzt werden. Diese Geruchsstoffe werden MVOC genannt. Die Abkürzung steht für flüchtige, mikrobielle Kohlenwasserstoffe. Die Schimmelpilze geben, abhängig von ihrer Stoffwechsellage, diese Stoffe an die Raumluft ab, wo sie als Geruch wahrnehmbar werden. In anderen Fällen wird ein besonderes Gas, das sogenannte Geosmin ausgestoßen, dass in hohen Konzentrationen auch für Menschen riechbar ist.
Chemische Eigenschaften der Geruchsstoffe
Die Geruchsstoffe werden zwar einer Klasse zugeordnet, sind aber chemisch nicht gleich. Einige Geruchsstoffe haben den Charakter von Lösemitteln, wie sie auch technisch verwendet werden. Diese Stoffe können in sehr hoher Konzentration auch selbst unangenehme Symptome beim Menschen hervorrufen:
- Kopfschmerzen
- Atembeschwerden
- gerötete, tränende Augen
- Konzentrations- und Schlafstörungen
Das ist allerdings nur sehr selten der Fall, und nur wenn die Konzentrationen dieser Stoffe in der Raumluft besonders hoch sind.
Typische Konzentrationen von Geruchsstoffen
Niedrige Konzentrationen
Geringer oder nur punktueller Schimmelbefall im Raum setzt oft nur wenige Nanogramm an Geruchsstoffen im Raum frei. Diese Menge ist zu gering, um von Menschen wahrgenommen zu werden, für Hunde ist sie allerdings wahrnehmbar. Deshalb kommen in der Regel bei der Schimmelsuche auch sogenannte „Schimmelspürhunde“ gemeinsam mit einem Fachmann zum Einsatz. Schimmel, der so geringe Mengen an Geruchsstoffen absondert, ist in der Regel auch nicht sichtbar.
Hohe Konzentrationen
Während bei „gewöhnlichem“ Schimmelbefall im Haus einige 100 ng (Nanogramm) pro Kubikmeter Raumluft üblich sind, kann es in seltenen Fällen auch zu höheren Konzentrationen kommen. Vor allem Lösemittel-MVOCs bilden solche hohen Konzentrationen von 1 µg (1.000 ng) und mehr. Ab einer Konzentration von rund 500 µg/m³ werden solche Stoffe allein als gesundheitsgefährdend angesehen (außer es kommen noch weitere giftige Stoffe dazu, wie etwa die Mykotoxine des Aspergillus flavus, des Gelben Schimmels).
Maßnahmen
Schon bei geringen Anzeichen von schimmligen Gerüchen sollte man umgehend nach der Ursache forschen. Schimmelbefall muss nicht immer unmittelbar sichtbar sein – im Zweifelsfall sollte man einen Schimmeltest aus der Apotheke oder von einem professionellen Unternehmen durchführen lassen, eventuell auch mit Schimmelspürhund. Keinesfalls sollte man es beim bloßen „Übertünchen“ des Schimmelgeruchs mit Lufterfrischern oder ähnlichem bewenden lassen. Schimmel immer sehr ernst nehmen!