Wie lässt sich eine Vliestapete kleben?
1. Tapetenkleister: Die professionelle Art des Tapezierens
2. Fertigtapetenkleister: Wenn es schnell gehen soll
Die Möglichkeiten im Überblick
1. Vliestapete kleben mit Tapetenkleister
Vliestapeten bringen Sie in der Regel mit einem Tapetenkleister an, der speziell für diese Art der Tapeten geeignet ist. Mit Wasser wird der Kleister genau nach Herstellerangabe in einem Eimer angemischt. Wichtig ist hierbei, dass keine Klumpen entstehen. Dadurch klebt die Vliestapete später optimal an der Wand oder Decke.
Mischen Sie immer nur die Menge an Tapetenkleister an, welche Sie in der angegebenen Zeit verarbeiten können. Falls Sie am Ende des Tages noch Kleister übrig haben, können Sie den Eimer verschließen und den Kleber am nächsten Tag erneut verwenden. Das Besondere bei Vlies besteht übrigens darin, dass nicht die Tapete, sondern der Untergrund eingekleistert wird.
2. Vliestapete kleben mit Fertigtapetenkleister
Vom Prinzip ähnelt diese Variante der des Tapetenkleisters. Sie verwenden hier jedoch einen Fertigtapetenkleister, der bereits gebrauchsfertig angemischt ist. Sie müssen sich um Klumpen weniger Gedanken machen und das Tapezieren erfolgt dadurch nicht nur sauber, sondern auch schneller.
Auch mit dem Fertigtapetenkleister kleistern Sie nicht die Vliestapete ein. Sie tragen den Kleister auf der Wand oder der Decke auf und kleben die Tapete anschließend. Bei richtiger Aufbewahrung ist der fertige Kleister lange haltbar und kann später erneut verwendet werden.
Produktempfehlungen
Tapetenkleister
Tapetenkleister ist ein natürliches Produkt, welches mit Wasser im angegebenen Verhältnis gemischt und verrührt wird. Es gibt Produkte, die sich leichter klumpenfrei anrühren lassen als andere Kleister. Um Vliestapeten zu kleben, muss der Tapetenkleister für diese Tapetenart jedoch geeignet sein.
Fertigtapetenkleister
Fertigtapetenkleister ist bereits gebrauchsfertig gemischt und das Anrühren kann entfallen. Vor dem Tapezieren müssen Sie den Kleister nur noch einmal kurz umrühren. Mit ihm streichen Sie die Wand oder Decke ein und bringen das Vlies anschließend auf. Achten Sie darauf, dass der Fertigtapetenkleister frei von Klumpen ist und für die Vliestapeten verwendet werden kann.
Spachtelmasse
Nachdem die alten Tapeten entfernt wurden, werden oft Beschädigungen im Untergrund sichtbar. Mit einer Spachtelmasse bessern Sie die Schadstellen aus und sorgen somit für eine ebene Oberfläche. Dadurch wird die Vliestapete später optimal haften und Sie erhalten ein hochwertiges Ergebnis nach dem Tapezieren.
Tapezierset
In einem Tapezierset sind alle Komponenten enthalten, die Sie zum Tapezieren benötigen. Sie können damit neben den Vliestapeten auch alle anderen Tapetenarten bearbeiten. In einem umfangreichen Set sind unter anderem Abdeckfolien, Spachtel, Tapezierrolle, Tapezierbürste oder auch Quast genannt, Andrückroller, Cuttermesser, Gipsbecher und Pinsel enthalten.
Tapeziertisch
Der Tapeziertisch ist nicht wegzudenken, wenn es um das Tapezieren geht. Auf ihm lassen sich die Tapetenbahnen nicht nur abmessen und zuschneiden, sondern bei den entsprechenden Tapetenarten auch einkleistern. Ein Tapeziertisch kann nach der Benutzung platzsparend eingeklappt werden und er dient auch hervorragend als Tisch, wenn Sie einen Flohmarkt besuchen.
Anleitung: Vliestapete mit Tapetenkleister kleben in 13 Schritten
Wie klebt man Vliestapeten?
1. Demontieren Sie alles
2. Schützen Sie Böden
3. Entfernen Sie Tapeten
4. Bereiten Sie den Untergrund vor
5. Mischen Sie Kleister
6. Schneiden Sie die Bahn
7. Zeichen Sie die Bahn an
8. Kleistern Sie die Wand
9. Tapezieren Sie jetzt
10. Passen Sie Überstände an
11. Reinigen Sie den Raum
12. Lassen Sie alles trocken
13. Montieren Sie die Bauteile
- Tiefengrund
- Spachtelmasse
- Tapeziertisch
- Eimer
- Tapezierbürste
- Wasserwaage
- Maßband
- Stift
- Rührstab
- Tapezierschiene
- Cuttermesser
- Nahtroller
- Moosgummirolle
1. Demontagen
Demontieren Sie im Raum alle Bauteile, die beim Tapezieren im Weg sind. Hierzu zählen unter anderem Steckdosen, Lichtschalter, Rollladengurte, Lampen und Sockelleisten.
2. Bodenschutz
Decken Sie den Boden mit einer Malerfolie ab und befestigen Sie diese gegen ein Verrutschen mit Malerkrepp.
3. Alttapeten entfernen
Entfernen Sie die alten Tapeten restlos von der Wand oder Decke.
4. Untergrund vorbereiten
Tragen Sie bei saugfähigen Untergründen einen Tiefengrund auf. Nicht tragfähige Wände oder Decken müssen ebenfalls behandelt werden. Risse oder Löcher bessern Sie mit einer Spachtelmasse aus.
5. Anmischen
Mischen Sie den Tapetenkleister nach Herstellerangabe mit Wasser an. Verrühren Sie diesen gut, damit sich keine Klumpen bilden.
6. Zuschneiden
Messen Sie die Tapeten in der erforderlichen Länge aus. Zählen Sie noch einen Überstand von 5-10 cm hinzu. Auf dem Tapeziertisch schneiden Sie die Tapetenbahn mit dem Cuttermesser und einer Tapezierschiene zu.
7. Anzeichnen
Zeichnen Sie die erste Tapetenbahn an der Wand an, damit Sie einen geraden Verlauf erhalten. Mit einer Wasserwaage, einem Maßband sowie Stift gelingt Ihnen dieser Arbeitsschritt, nach dem Sie sich orientieren können.
8. Einkleistern
Mit der Tapezierbürste tragen Sie das Kleisterbett auf der Wand auf. Tragen Sie nur die Menge an Kleister auf, welchen Sie in kurzer Zeit mit Tapeten bekleben können.
9. Tapezieren
Bringen Sie die Vliestapete auf der Wand an, welche Sie zuvor eingekleistert haben. Drücken Sie die Bahnen mit einer Tapezierrolle an und nehmen Sie überschüssigen Tapetenkleister auf. Wiederholen Sie die Schritte so lange, bis der Raum vollständig tapeziert ist. Ein Tapezierset hilft Ihnen beim Anbringen.
10. Überstände anpassen
Passen Sie die Überstände an der Decke oder am Boden an, indem Sie diese bündig abschneiden.
11. Reinigung
Entfernen Sie die Malerfolie und reinigen Sie den Raum.
12. Trocknung
Lassen Sie die Tapeten vollständig trocknen, bevor Sie Gegenstände aufstellen. Sorgen Sie für eine gute Belüftung oder Wärme, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen.
13. Montage
Montieren Sie alle zu Beginn demontierten Komponenten an Ihrem ursprünglichen Platz.
Mögliche Probleme & Lösungen
Die Vliestapete löst sich nach kurzer Zeit ab.
Wenn sich die Tapete löst, kann dies mehrere Gründe haben. Sie haben zu wenig Kleister verwendet oder diesen falsch angemischt, die Wand war nicht tragfähig oder wurde nicht mit Haftgrund vorbehandelt.
Mein Untergrund ist stark beschädigt.
Größere Löcher und Kratzer müssen Sie ausbessern. Spachteln Sie die Schadstellen mit einer Fertigspachtel zu oder verwenden Sie einen Mörtel. Nach dem Ausbessern schleifen Sie die Stellen ab, damit keine Unebenheiten mehr vorhanden sind.
Die Muster der Tapeten passen nicht überein.
Wenn Sie die Tapeten wahllos anbringen, können leichte Abweichungen vom Muster oder dem Farbton ersichtlich werden. Achten Sie deshalb auf die aufgedruckten Nummern, damit Sie die Übergänge optisch einwandfrei gestalten können.
FAQ
Kann ich Vliestapeten auch mit einer Tapeziermaschine einstreichen?
Eine Kleistermaschine brauchen Sie für Vliestapeten nicht, da der Kleister nicht auf der Tapete, sondern der Wand sowie Decke aufgetragen wird.
Wo fange ich beim Tapezieren am besten an?
Starten Sie zunächst mit der Decke und anschließend an der Wand. Beginnen Sie Ihre Tapetenbahn stets in einer der Ecken.
Wo trage ich das Kleisterbett auf?
Bei einer Vliestapete wird der Tapetenkleister direkt auf der Wand aufgetragen und die Tapete anschließend darauf befestigt.
Wie klebe ich eine Vliestapete richtig?
Bereiten Sie den Untergrund vor und mischen Sie den Kleister an. Nach dem Zuschnitt kleistern Sie die Wand ein und bringen die Vliestapeten auf. Nach der Trocknung kann das Zimmer eingeräumt werden.
Kann ich Vliestapeten auf andere Tapeten kleben?
Sie können Vliestapeten auch auf andere Tapeten wie eine Papiertapete kleben. Bei Raufaser kann die Struktur durch das Vlies ersichtlich werden. Ein optimales Ergebnis erhalten Sie durch die Entfernung alter Tapetenschichten.