Kostenbeispiel: Zentralheizung
Beispielsituation:
- Neubau, 120 m²
- hochwertig gedämmt
- Gasbrennwertheizung
- aufwendige Heizungsinstallation
- Wandheizkörper
- jährliche Betriebskosten zu aktuellem Brennstoffpreis
Posten | Preis |
---|---|
Heizkessel/Einbau | 12.500 EUR |
Heizungsinstallation | 7.200 EUR |
Wandheizkörper | 5.500 EUR |
Gesamtkosten | 25.200 EUR |
Heizkosten jährlich | 1.100 EUR (inkl. Wartung) |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Richtwert für die Gesamtkosten
- Kosten für Heizungsanlagen (Anschaffungskosten)
- Kosten für Heizungsinstallation
- Betriebskosten
Richtwert für die Kosten
Beim Neubau kann man einen groben Richtwert verwenden, um die Kosten für den Einbau einer Zentralheizung zu überschlagen: Der Einbau einer Zentralheizungsanlage im Neubau verursacht im Durchschnitt 7 – 10 % der Gesamtbaukosten.
Je nach Art der eingebauten Heizungsanlage können die Kosten auch über oder unter diesem Richtbereich liegen. Dazu sollten immer die Kosten im laufenden Betrieb beachtet werden, die je nach Heizungsart stark unterschiedlich sein können.
Kosten für Heizungsanlagen (Anschaffungskosten)
Welche Heizungsanlage verbaut wird, hat deutliche Auswirkungen auf die Kosten. Klicken Sie auf die Links, um mehr über die Kosten für ein bestimmtes Heizungssystem (Anschaffung) zu erfahren:
- Gasheizung, Gas-Brennwertheizung
- Gasetagenheizung (als Zentralheizung für ein gut gedämmtes, kleines Einfamilienhaus)
- Flüssiggasheizung
- Pelletheizung
- Hackschnitzelheizung
- Wärmepumpenheizung
- Scheitholzvergaser-Heizung
- Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW)
Ölheizungen. Der Einbau einer reinen Ölheizung wird – bis auf wenige Ausnahmen – aus ökologischen Gründen ab 2026 verboten. Das Heizen mit Öl ist daneben auch bereits heute – und erst recht in der näheren Zukunft – wohl eine sehr teurer Weg, sein Haus zu heizen.
Hybridheizungen. Nicht aufgeführt in der Liste sind sogenannte Hybridheizungen. Bei einer Hybridheizung werden traditionelle Heizsysteme (Gas, Pellets) entweder mit Solarthermie-Anlagen oder mit einer Wärmepumpe kombiniert.
Da die Auslegung einer solchen Heizung immer individuell erfolgt, lassen sich kaum pauschale Kosten für solche Heizsysteme angeben. Hybridheizungen können allerdings eine sehr lohnende Investition darstellen und für sehr niedrige Heizkosten sorgen.
Kosten für Heizungsinstallation
Neben der Erzeugung der Wärme muss im Haus auch eine Verteilung der Wärme (Heizungsrohre, Heizungsinstallation) erfolgen. Daneben muss die Wärme auch an den Raum abgegeben werden (klassische Heizkörper, Fußbodenheizung, Wandheizung).
Richtwert für Kosten der Heizungsinstallation. Als groben Richtwert für die Heizungsinstallation kann man rund 45 – 55 % der oben überschlagsmäßig ermittelten Gesamtkosten ansetzen. Alternativ gilt als Richtwert ca. 50 – 80 EUR pro m² Wohnfläche. Der erste Richtwert wird eher auf den Neubau zutreffen, den zweiten Richtwert kann man heranziehen, um die Kosten für eine Heizungsinstallation im Altbau grob zu überschlagen (mit geringen Eigenleistungen, ohne Wiederherstellung der Wandoberfläche).
Auch hierbei handelt es sich nur um einen groben Richtwert. Je nach Gebäudebeschaffenheit und individueller Ausführung auch mitunter deutlich höher oder niedriger liegen. Eine belastbare Kostenschätzung ist nur nach individueller Planung im Einzelfall möglich.

Die Kosten für die Installation können recht unterschiedlich ausfallen
Wärmeübertragung durch Wandheizkörper. Die Kosten für Heizkörper liegen – bei üblichen Größen – zwischen 120 und 500 EUR je Heizkörper. Wie viele Heizkörper im Haus benötigt werden, hängt von der Größe des Hauses, der Zahl der Räume und vom Heizwärmebedarf des Gebäudes ab. Für den Einbau sind durchschnittlich 2.000 – 4.000 EUR zu rechnen.
Wärmeübertragung über Fußbodenheizung. Eine wasserführende Fußbodenheizung kostet durchschnittlich inkl. Einbau 70 – 120 EUR pro m². Mehr über die Kosten einer Fußbodenheizung erfahren Sie in unserem Artikel Fußbodenheizung: Kosten.
Wärmeübertragung über Wandheizung. Die Kosten für Wandheizungen sind von Gebäude zu Gebäude sehr unterschiedlich, da die Größe der Heizfläche nach dem Wärmebedarf des Gebäudes (Dämmzustand) stark schwanken kann. Ausführliche Informationen zu den Kosten einer Wandheizung finden Sie in unserem Artikel Wandheizung: Kosten.
Betriebskosten
Bei den Betriebskosten der Heizung müssen neben Wartungskosten vor allem die Kosten für verschiedene Energieträger berücksichtigt werden. Dazu kann der Wärmebedarf des Gebäudes (abhängig vom Dämmstandard) herangezogen werden, um die Heizkosten zu überschlagen.
Wartungskosten. Heizungsanlagen verursachen im Durchschnitt jährliche Wartungskosten zwischen 120 und 400 EUR bei Gebäuden in der Größe eines Einfamilienhaus. Je nach Heizsystem sind die Kosten dabei leicht unterschiedlich.
Heizwärmebedarf. Der grundlegende Faktor für die Heizkosten ist der gegebene Heizwärmebedarf. Bei Gebäuden, die nach EnEV / GEG Vorgaben gedämmt sind, kann von einem Heizwärmebedarf von rund 100 kWh/m² Wohnfläche jährlich ausgegangen werden.
Bei ungedämmten Gebäuden liegt der Heizwärmebedarf je nach Baujahr und Bauweise zwischen 150 und 300 kWh/m² Wohnfläche jährlich.
Effizienzhäuser (KfW-Effizienzhausstandard) haben gewöhnlich einen Wärmebedarf zwischen 45 und 70 kWh/m² jährlich, bei Passivhäuser bewegt sich der Wärmebedarf meist zwischen 15 und 30 kWh/m² jährlich.
Wird mit der Heizungsanlage auch Warmwasser erzeugt, sollten die ermittelten Werte um rund 20 % erhöht werden.
Preise für Brennstoffe. Um eine leichtere Berechnung und einfacheres Vergleichen zu ermöglichen, sollten die Brennstoff-Kosten pro kWh Wärme herangezogen werden. Die nachfolgende Liste gibt eine Übersicht über die wichtigsten Brennstoffe. Die Preise geben den aktuellen Preisstand im April 2022 wieder.
- Erdgas aktuell 8 – 15 Cent/kWh Wärme (stark schwankend, zukünftig wohl höher)
- Flüssiggas aktuell 17 – 22 Cent/kWh Wärme (in Zukunft starke Schwankungen möglich)
- Holzpellets aktuell 6,5 – 8,5 Cent/kWh Wärme (relativ konstant)
- Hackschnitzel aktuell 3,5 – 5,5 Cent/kWh Wärme (je nach Bezugsquelle, relativ konstant)
- Scheitholz aktuell 4 – 6 Cent/kWh Wärme (relativ konstant, je nach Bezugsquelle)
- Strom aktuell 28 – 35 Cent/kWh Wärme für Haushaltsstrom, rund 20 – 25 Cent/kWh Schwachlasttarif für Nachtspeicher und Wärmepumpen (schwankend, Steigerung möglich)
Preisfaktoren für Brennstoffe. Die Kosten für Brennstoffe richten sich stark nach politischen Entwicklungen (Beschaffungsbedingungen, CO2-Steuer, etc.) aber immer auch nach der Bezugsquelle und der Bezugsmenge. So können sich etwa die Preise für Flüssiggas bereits erheblich unterscheiden, je nachdem, welche Menge man kauft.

Holz und Pellets gehören zu den günstigsten Rohstoffen, um Wärme zu erzeugen
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Neubau, 120 m²
- Pellet-Brennwertheizung mit großem Pelletspeicher
- Fußbodenheizung (inkl. Heizungsinstallation)
- jährliche Betriebskosten zu aktuellem Brennstoffpreis
Posten | Preis |
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Heizkessel | 16.400 EUR |
Fußbodenheizung | 13.500 EUR |
Gesamtkosten | 29.900 EUR |
Heizkosten jährlich | 596 EUR inkl. Wartung |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Zukünftige Preissituation für Energieträger mit einplanen: mögliche Preissteigerungen in der Zukunft sollte man bei der Berechnung miteinbeziehen
- Ökologie-Kosten mit bedenken: Klimaschädliche Brennstoffe könnten zukünftig bei steigendem CO2-Preis sehr teuer werden
- auf Hybridheizungen setzen: deutliche Heizkosten-Einsparungen möglich, größere Unabhängigkeit von Preisen der Energieträger
FAQ
Was kostet eine Zentralheizung?
In unserem Beispiel kostet der Einbau eines Zentralheizsystems mit Gas-Brennwertheizung durch den Fachbetrieb 25.200 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art des gewählten Heizsystems, die Kosten für die Heizungsinstallation und die Art der Heizwärme-Übertragung (gewöhnliche Wandheizkörper, Fußbodenheizung,oder Wandheizung). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man zukünftige Preissteigerungen für Energieträger mit einkalkuliert und besonders, indem man auf Hybridheizungen setzt (größere Unabhängigkeit von Brennstoff-Kosten). Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.