Mörtel kann als Putz und Putz kann als Mörtel verwendet werden.
Ein grundlegender Unterschied zwischen Mörtel und Putz ist die Anwendungsart und die Auftragsstärke. In den meisten Fällen treffen artverwandte Materialmischungen aufeinander, die sich nur in der Verarbeitung unterscheiden. Sowohl Putze als auch Mörtel lassen sich färben, strukturieren und veredeln.
Für eine gute und dauerhafte Haftung von Putzoberflächen auf dem Mörteluntergrund sind ähnliche physikalische Eigenschaften wichtig. In Räumen ändern sich Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Reagieren die beteiligten Mörtel und Putze darauf sehr unterschiedlich, sind Schäden vorprogrammiert. Diese Herausforderung stellt sich bereits beim Überfugen von Fugen. Der Deckmörtel, der auch als Putz bezeichnet werden kann, sollte die Eigenschaften des tragenden Untermörtels aufweisen.
Weich auf hart
Eine handwerkliche Grundregel für fachgerechtes Verputzen ist, dass die bedeckenden Schichten immer weicher sein müssen als der Untergrund. Kalkmörtel ist weicher als Zementmörtel und sollte daher nur mit Kalkputz oder anderen weicheren Putzen überdeckt werden.
Bei Putz- und Mörtelmischungen bestimmt das Mischungsverhältnis von Mörtel oder Putz die Härte. Werden Verputzarbeiten selbst ausgeführt, sollten die „weichen“ Anteile wie Kalkhydrat oder Gips erhöht werden. Auf vorgemischten Fertigputzpackungen vermerken die Hersteller den Härtegrad oder die Druckfestigkeit des Produkts.
Ähnliche Mörtel- und Putzarten kombinieren
Das Sprichwort „Gleich und gleich gesellt sich gern“ trifft beim Verputzen mit und von Putz- und Mauermörtel zu, während „Gegensätze ziehen sich an“ eher zu Schadensrisiken führt.
Wasserdichte Kunstharzputze sind auf einem Mörteluntergrund nicht geeignet. Je näher die Verbindung zwischen Putz und Mörtel ausfällt, desto artverwandter sollten die Mischungen sein. Beim Ausbessern von Rissen sollten im Löwenanteil die gleichen Bindemittel aufeinandertreffen.